Zitat: Insulaire
Viele aus dem "Osten" werden sich NIE wohlfühlen, da sie nicht realisieren, dass LEISTUNG erwartet und belohnt wird. Natürlich gibt es immer und überall Ausnahmen ... |
Dazu muss ich nun aber sagen, dass das die typische Denkweise
und Sichtweise vieler Westdeutscher ist. So lange die
Realität dermaßen verfälscht wird kann es gar nicht anders
werden, in Fragen Wiedervereinigung in den Köpfen. Im Osten
hatte jeder einen Job und es wurde hart gearbeitet, auch
wenn sich das westlicher seits viele nicht vorstellen können.
Dass dieses System unterging lag vor allem an der Führungsklicke,
aber auch an unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen
und den Voraussetzungen von Anfang an. Während im Westen der
Marshallplan die Wirtschaft anschob und aus den Trümmern des
Krieges holte, musste der Osten Reparationsleistungen aufbringen,
wurden ganze Firmen in die UdSSR ausgelagert. Unterschiedlicher
konnten die Bedingungen also nicht sein.
Ich finde es immer wieder schockierend, wenn behauptet wird,
dass in der DDR alle faul waren und der Begriff Arbeit
etwas undefinierbares gewesen ist. Vor allem wenn mir das
Leute erzählten die selber noch nie einen festen Job hatten,
wie es des Öfteren vorkam.
Also noch einmal, die „Ossis“ kannten Arbeit und gingen auch
täglich zu dieser. Vieles war im argen, das will ich nicht
in Frage stellen, aber ist es denn hier im Westen anders?
Viele lernten erst durch die Wiedervereinigung soziales
Elend und das am eigenen Leib kennen, aber bestimmt nicht,
weil sie nicht arbeiten wollten, sondern weil es nicht
genügend Arbeitsplätze gibt. Ein Grund dafür ist u.a., dass
auch produktive Unternehmen wegsaniert, oder aufgekauft wurden,
und sei es um sich der Konkurrenz zu entledigen.
Leider werde ich an der Einstellung und wenn ich noch so viel
dazu schreibe, nichts ändern, denn es ist einfach in den Köpfen
drin.
Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)