A so a Hund
Ich wär mal gern ein Hündchen.
Ich bellte ohne Gründchen
des Nachts um viertel Viere
vor jeder Türe
so laut wie eine Meute
und weckte alle Leute.
Auf alle Trottoire
setzt ich - das wär das Wahre! -
dort, wo die meisten laufen,
die größten Haufen.
Wie'n Stinktier würd ich stinken,
die Hundefänger linken.
Mit schiefem Hundegrinsen
schlich ich mich leis von hinten
an unbedarfte Bürger
(nicht wie ein Würger, -
ich wär ja nur ein Kleinchen)
und zwickte sie ins Beinchen.
Den Metzger würd ich plündern.
Lieb wär ich nur zu Kindern.
Die Liebespaare bisse
ich ins Gewisse
wenn sie des Nachts auf Bänken
im Park sich Wonne schenken.
Ich würd die Freiheit atmen
in Pferdeäpfeln baden,
seelig bei warmen Schafen
behütet schlafen.
Die Liebe trieb ich unermüdlich.
Ich wär ein Stromer, frei - und glücklich.
© Insu