Kikeriki I.Bist Du ein Alter oder Junger, -
gar schlimm kanns gehn mit Liebeskummer.
Du rennst dem Henderl hinterher,
du balzt und krähst dein "Bittesehr"
vom Sonnenauf- bis -untergang.
Soo gings auch ihm, - schau ihn dir an:
Er konnte doch so viele haben,
- wollt nur mit Henne Berta schaben
und scharren dort im feuchten Sand,
wo er für sie die Würmchen fand,
wollt nuuur mit ihr im grünen Gras
"du-weißt-schon-was" ... so dies und das.
Statt andern hinterherzuhetzen,
wollt er sich gerne auf sie setzen,
ganz liebevollst auf ihr nur hupfen
und sie dabei am Hälschen zupfen.
Er konnt an SIE nur immer denken, -
wollt ihr die schönsten Körnchen schenken.
Tja - leider, - c'est la vie - ... Das Leben
hat IHR die Lieb nicht eingegeben.
Die Angebetete blieb kühl
und trieb mit ihm ein böses Spiel.
Erst reizte sie ihn. Ei-der-Daus!
Dann lachte sie ihn gackernd aus.
Doch spielten all die andern Hähnchen
mit ihr oft Hühner-Frau und -Männchen.
Viel Eier zeugten Stück für Stück
von ihrem liederlichen Glück.
Den Truthahn wollt sie gar betören, -
doch IHM gar niemals angehören.
Er war so einsam, still und traurig,
der schöne Hahn; - er krähte schaurig
und nie mehr stolz und würdevoll
- wie so ein Prachtstück das doch soll! -.
Solch Leben bringt nicht Freude, Glück.
Er zog sich in den Wald zurück.
Ein Baum wurd ihm zur Himmelspforte.
"Oh, - Berta...!"; - seine letzten Worte,
die hörte ich, lief in den Wald, ...
doch fand den Armen kahl und kalt.
UND DIE MORAL VON DER GESCHICHT?
DER BRATEN HEUT WAR EIN GEDICHT!