Frau Ameis saß - mit leerem Bauche -
im Garten auf dem Himbeerstrauche
und kostete ... "Was ist denn diiies?
Pfuideifi, viel zu klebrig-süß!
Was gäb ich für ne tote Fliege,
schön schwarzgrünfett, wie ich sie liebe."

Als sie so seufzte, hunger-düster,
da kam um's Eck Herr Tausendfüßler
und fand Frau A. im Abendlicht,
sehnsuchtsverzehrt ihr Angesicht,
den Blick voll heißer Emotionen ...
Könnt hier ein Liebesangriff lohnen?

"Oh komm," so rief er "meine Süße,
herab zu mir ins Lauchgemüse.
Ich zeig Dir meinen ChaChaCha
mit tausend Fuß, - dann Hoppsasa
in duftig-weicher Rosenblüte."
Frau Ameis dachte "Meiiine Güte ...!"

Auf einmal - da -,  in vollem Maße
stieg ihr ein Düftchen in die Nase,
so richtig frischfleisch-deftig-satt.
Sie stieg von ihrem Himbeerblatt
und schmeichelte: "Lass dich genießen
vom Kopf bis zu Hinterfüßen."

Die Grillen bliesen ihre Flöten ...
DA schrie Herr Tausendfuß in Nöten,
als er grad auf Frau Ameis ritt
(das Liebesspiel nahm sie noch mit);
denn diese hatt', statt ihn zu küssen,
ein Stück aus ihm herausgebissen.

Und weil er ihr vorzüglich schmeckte,
wobei sie sich die Lefzchen leckte,
fraß sie ihn auf mit Füß und Haar.
Er mundete gar wunderbar! -
Im Tier- wie auch im Menschenreiche ...
... ist es nicht überall das Gleiche?

(So mancher Mann ...
Nein, ich schreib' nicht weiter.  )