Ein kleiner AufsatzLiebe im AlterVor vielen vielen Jahren - uiuiui, ist das lange her -, aalso, da bezog ich stolz meine erste Mietwohnung;
gemeinsam mit einer Kollegin (wegen der geteilten Kosten).
Gleich am ersten Morgen, beim Verlassen des Hauses, hörten wir aus der Nachbarwohnung laute Rufe
- nein - Schreie einer Frau. "Oooh, ahhh, aaaah, aaaah, ooooh, aaaah..." (naja, undsoweiter).
Hmm, wir guckten uns an und grinsten. - Wohl ein frisch verliebtes Paar bei der Morgengymnastik.---
Und so ging das jeden Morgen, immer um die selbe Zeit.
Nach einigen Tagen sahen wir unsere Nachbarn zum ersten Mal, - beide so um die siebzig, eher älter.
Tja, wir grinsten halt weiterhin, freuten uns immer, wenn wir die beiden sahen, die täglich Hand in Hand
spazierengingen.
Eines Abends, als wir spät nach Hause kamen, hörten wir die laut quengelnde Stimme unserer Nachbarin
aus ihrem etwas geöffneten Fenster und lauschten. Das ging so:
"Neiiin, nein, nicht da, - daaa, nicht daa, ... daaa, tiefer, weiter rechts, tiiiefer, und fester, feeester, nein,
ganz falsch, nicht da, - daaa..." Danach männliches Gebrumme.
Wieder die Frau Nachbarin: "Bis duuu mal die richtige Stelle findest, mach ich das hundertmal selbst!!"
Uuuups!?!
Kurz danach lud uns dieses verliebte Paar zu einer kleinen nachmittäglichen Adventfeier ein.
Nach ein paar abschließenden Likörchen flutschte meiner Freundin eine Bemerkung über die Lippen,
die Wände der Wohnungen wären doch sehr dünn, man höre manchmal Musik oder den Fernseher ...
Daraufhin lachte unser Nachbar dröhnend und meinte:
"San's froh, dass's mei Oide ned hörn! Die schreit jeden Morgen a wiearam Spieß, wanns unter da kaltn
Dusche steht. Und dees schon seit 30 Jahr; des lasst se sich ned nemma.
Und in da Nacht erscht, da muaß i ihr imma an Buckl kratzen, abe dabei is ihr nix Recht;
egal, wiea i des a mach, imma dawisch i die falsche Stell und sie jammert, dass si die Balkn biegn." ... ...
... ... ...
Jaja, - Liebe.