Ebbes Asyl

Insulaire

parfait

Wollt ihr in meiner Seele kratzen,
geb ich euch eins auf eure Tatzen!

Ihr grabt in mir, ihr macht euch Sorgen?
Mein Ich bleibt tief in mir verborgen
mit all meinen Unmöglichkeiten
aus frühern und auch spätern Zeiten,
mit meinen Fehlern, die ich kenne
und niemals jemandem benenne;
Laster und kleine, große Schwächen
lass ich euch nie in mir entdecken.

Ganz einfach: Weil ich keine habe!
Ich bin perfekt!, - gar keine Frage.

Insulaire

Cherché

Ich suche sie seit Wochen schon!
Im ganzen Haus renn' ich herum.
Ich such' in allen Schränken
und unter Stühl' und Bänken
- und öffne alle Laden.
Es konnte auch nicht schaden,
mal unter's Bett zu sehen,
Matratzen umzudrehen.

Vielleicht will sie mich necken?
Ich such' in allen Ecken
und kann sie nicht entdecken.
Wo könnte sie nur stecken?
Wollt sie vielleicht im Garten
dort draußen auf mich warten?
Ich fülle meine Lungen
und such' sie tief im Brunnen.

Ich suche hinter Busch und Baum,
such' sie des Nachts in meinem Traum
- und kann sie nirgends finden,
ihr Fehlen nicht ergründen.
Auch in der Badewanne
und in der Kaffeekanne
hab ich sie heute nicht gefunden.
So dreh' ich suchend meine Runden.

Dies ist noch niemals vorgekommen...
Hat mir da jemand, unbesonnen,
meine - Melancholie genommen?

Ich find' sie nicht. Ich find' sie nicht ...
Doch strahlt des Nachts des Mondes Licht
ganz tief mir in mein Herz hinein,
dann kann es sein
- dann kann es sein ... -,
sie ließe sich
(um mich zu schinden?)
dort
wiederfinden.

Insulaire

Der Tango

Er wollte sie beim Tanz beglücken,
begann sie in den Po zu zwicken
und fest an seinen Wanst zu drücken,
als er beim Tango ihren Rücken
begrabschte. - Und sein heißer Atem,
der roch nach Bier und Sauerbraten.

Sein Blick hing tief in ihrem Busen,
als summend er begann zu schmusen
an ihrem Ohr und mit Geschlabber.
Den Hals hinab lief ihr sein Sabber.
Er drehte sie und sich im Kreise,
und dazu sang er falsch, ganz leise.

Mit seinen roten, feuchten Pranken
ergriff er knetend ihre Flanken;
sein Singen ging in Stöhnen über ...
Sie meinte sanft "jetzt reicht's, mein Lieber"
und rammte ihm ihr süßes Knie
"DA!-hin". -

- Sooo hoch sang er noch nie!

Insulaire

Probiers nie mehr - bei mir

Was bist denn du für einer?
Ein Möchtegern, ein kleiner!
Dein Handschlag, schlapp und schmierig,
dein Atem, sauer, bierig,
passt nimmernicht und gaaar nie
zum Anzug von Armani.

Dein Blick, so falsch und trübe,
staft deine Sprüche Lüge.
Der knall-rote Mercedes
(du gehst kein' Schritt per pedes)
soll wohl dein Anseh'n heben?
Auch dies geht voll daneben.

Trotz Laptop, wow, von Apple,
seh ich, du bist ein Depp'l,
weißt ihn nicht zu bedienen;
- Klugheit kann man nicht mimen!
Die Camera von Canon: -
Auch davon keine Ahnung.

Du nennst all dies dein Eigen,
willst deinen Reichtum zeigen,
mit großen Scheinen protzen ...
Oh Mann, du bist zum Kotzen!
Dummheit dringt dir aus allen Poren.
Duuu hast von Anfang an --- verloren.

Insulaire

Sand ...

So ein Leben dort am Rande
des Atlantik, nah am Strande,
wenn der Sand knirscht in den Zähnen
und mich manchmal stört beim Gähnen,
mir verstopft die Nas`, das Ohr,
hat halt Nachteil, nicht nur Vor-.
Atme ich so richtig toll
tief mir meine Lungen voll,
kitzelts rauf bis in die Stirn.
Sand dringt weit mir ins Gehirn ...

Daher der Spruch "Sand im Getriebe".
Gäb` Dünen, wenn er liegenbliebe.

Insulaire

... so, wie es ist ...

Ach, wenn ich nur wüsst',
wo ich bin, was ich soll,
was ich tun müsst,
weshalb und warum,
wär mir wohl.
Bin ich dumm
- oder einfach zerfleddert,
zerrissen,
- verschlissen?
Oder bedeppert?
Ist alles besch... ?
Ich kanns nicht vermeiden,
es immer erneut,
mal eingebildet, mal ganz bescheiden,
zu wagen,
mich ehrlich zu fragen:
Was hab ich bereut?
Nichts!
Alles ist gut, wie es ist ... !

Insulaire

Diese und diese

Willst Du partout die Musen küssen,
nimm nicht die sauren, nimm die süßen.
Wie auch beim Lesen so beim Schreiben
kann uns die Herbheit schnell vertreiben.
Ob Pampel oder and're Musen;
- nur mit den Guten lässt sichs schmusen.

Insulaire

komisch

In der Luft
liegt ein Duft
der mich irgendwie traurig macht.
Weil das ganz komisch ... riecht,
wird mir bang, was geschieht.
Trotzdem - hab ich heut schon gelacht.

Doch nicht wie sonst,
als flög ein Gesponst
mit irrem Gebraus
mir so in den Sinnen
und stupste mich innen
und lachte mich aus.

Ich frier, mir ist heiß,
- wobei ich nicht weiß
ob ich dieses Gefühl,
das in mir pocht,
nicht? oder doch?
WILL.

Insulaire

JA DANN ...

Wenn Emotionen uns betasten,
DANN hau'n wir feste in die Tasten,
dann spitzen wir die Stifte fein,
- wir sehnsucht-sücht'gen Schreiberlein.

Wenn neues Glück fehlt - oder Kummer,
mutieren wir zur stillen Nummer.
Gefühle? Ach, nur so-la-la ...
Dann wird so mancher Schrieb - Blabla.

Wenn Glück und Freuden uns umgarnen,
DANN liest man froh von herzenswarmen
und heiter-hüpfenden Gedanken,
die uns're Leser sanft umranken.

Wenn Liebesleiden Lieben foltern
und Seelen in den Abgrund poltern,
DANN füllt das Blatt sich bis zum Rand.

Die Lettern falln aus blut'ger Hand.

Nur wenn die Emotionen fließen,
kann uns das Leben heiß umschließen.

Insulaire

ich vergesse
vergesse nie den heißen wind
der mich erfasste
den ich liebte - und hasste
der mir ohne vorwarnung die luft nahm
mit seinem feueratem in mich drang
...
vergesse niemals
den kalten wind
der meine träume stahl
und mit einem mal
mich niederwarf
...
und ich vergesse
vergesse nie
den leisen hauch
der mir beim aufstehn half