Die Mär von der Xanthippenlaus
Xanthippe hatte eine Laus,
die fühlte sich bei ihr zu Haus.
Doch die Xanthippe warf sie raus.
Da macht' die Laus sich gar nix draus.
Sie fuhr nach Xanten,
zu Bekannten,
und suchte sich wen anders aus.
Kaum war die Laus
raus aus dem Haus,
da sehnt' das Weib sich nach der Laus.
Xanthippchen heulte: "Oh, welch' Graus,
wie hält mein Pelzchen, das so kraus,
es ohne diese Laus nur aus?!..."
Sie schickte Diener schnell hinaus,
zu suchen ihre süße Laus.
Die Boten liefen - ei-der-Daus -
von Stadt zu Stadt, von Haus zu Haus,
und fanden
in Xanten
die einst geschmähte kleine Laus.
Die saß grad auf 'ner fetten Maus
und saugte dort in Saus und Braus
dem Tierchen fast das Leben aus.
Die Boten,
die drohten:
"Wenn du nicht kommst mit uns nach Haus,
so ist's mit deinem Leben aus.
Xanthippe macht dir den Garaus!"
Da sattelte die Laus die Maus
und ritt in Windes-Eil' nach Haus.
Der rote Teppich lag schon d'rauß'.
Xanthippe und die süße Laus,
die schwor'n sich Treue! ... Schluss jetzt. Aus!
(Da sag noch mal einer, es gäbe kein Tier mit X !)