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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Autor |
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Insulaire
Registrierter Benutzer Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 28.01.09, 21:29 Betreff: Re: TRÄUME |
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Sie träumte - auf einer Kreuzung ihres Heimatortes zu stehen, unsicher, in welche Richtung sie sich wenden sollte. In ihren Händen trug sie ein kleines warmes Herz. Es wuchs, wurde groß wie ein Haus, wechselte seine Farben von Grau, Beige, Schwarz, Weiß. Es war leicht, das Herz, - schien aus Pappe oder Styropor zu bestehen. Sie wollte es fest halten, an sich drücken; wusste, es gehörte einem geliebten Menschen. Das Totenglöckchen der nahen Dorfkirche schlug, hörte nicht auf zu schlagen. Und mit jedem Ton bröckelte ein Stück aus dem Herz. Große Teile brachen ab, fielen zur Erde oder schwebten über ihrem Kopf - und verschwanden. Ihre Arme schlangen sich um das Herz, das immer mehr zerbrach. Sie wollte es festhalten, flehte, weinte. Das Herz verging. Sie stand alleine auf der Kreuzung, verspürte unsäglichen Schmerz. Alles Leben um sie verschwand im Nebel. Sie erwachte, - krank, und konnte ihr Lager nie mehr verlassen. © Insu
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