Pferdedîner
Ich leg' hier ein Rezept dazu:
"Mit Pferdefleisch auf Du und Du."
Man nehme ein sehr altes Pferd,
das, weil die Seel' im Himmel wärt,
gut abgehangen, sich nicht wehrt
(bei Rossfleisch ist das nie verkehrt).
Dann lege man das Gäulchen ganz
sich in die Küche, kürzt den Schwanzz,
um ein genüssliches Verzehr'n
unnötig sich nicht zu erschwer'n.
Mit Säbeln, Schwertern, Sägen, Beilen
beginnt den Gaul man zu zerteilen ...
Das geht ganz schnell, das geht sehr fix.
Festlich gedeckt ist schon der Tisch.
Das frische rote Pferdeblut
zum Ap'ritif, das tut uns gut.
Am Anfang gibt es als Entrée
blanchierte Nüstern in Gelee.
Dann folgt der zweite Pferdegang,
- Rosswürstchen Soße Majoran.
Und vor dem Hauptgang kann dem Magen
gesundes Rülpsen jetzt nicht schaden.
Danach gehts weiter mit Geschmaus,
da ziehts uns fast die Socken aus;
denn nun kommt endlich, zart und frisch,
der Sauerbraten auf den Tisch.
Das Fleisch ward lecker eingelegt
in Rotwein, Sahne, - und gehegt
mit feinen Kräutern und ner Spur
von Ingwer - für Gesundheit pur.
Jetzt, um den Magen zu erholen,
gibt es Sorbet aus Pferdeohren.
Schnell kehrt das Hüngerchen zurück.
Nun kommt ein Steak, ein Riiiesenstück.
Dazu noch ... Pferdeäpfelchen?
Ohnein, es gibt, was denkt ihr denn,
aus Sauerampfer 'nen Salat,
wie jeder ihn doch gerne hat,
mit Bratkartoffeln, Knofel auch.
Das macht uns froh und füllt den Bauch.
Doch was servier' ich zum Dessert?
Macht Ihr 'nen Vorschlag, - bittesehr!
© Insu