...Die Idee, die ich unter dem Slogan „Internationale Medienkampagne
zur Rettung der Passat“ mit Leben erfüllte, erreichte tatsächlich
den letzten Winkel im deutschsprachigen Raum. Meine Erfahrung,
in den obersten Etagen a la Couleur anzusetzen, um
die Erfolgswahrscheinlichkeit zu optimieren, sollte in diesem
Fall wertvolle Früchte tragen. Dazu trug maßgeblich ein
Rundschreiben bei, das neben dem damaligen Bundeskanzler und der
Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein zahlreiche
Fernsehsender vor allem auch führende Unternehmen der
Bundesrepublik Deutschland erhielten. Mein Plan bestand im
Wesentlichen darin, über einen im Sponsoring finanzierten
Fernsehspot zu Spenden im gesamten deutschsprachigen Raum
aufzurufen. Die Spender sollten dann bei einem Mindesteinsatz
von 10,-- DM an einer Verlosung teilnehmen, um mit ein wenig
Glück wertvolle Preise gewinnen zu können.
Es verging jedoch noch gut ein Monat, bis ich meine Konzeption
vor den für die „Passat“ zuständigen Mitarbeitern und Senatoren
der Stadt vorstellen konnte. Der größte Unfug, der danach
passierte, war das an mich gerichtete offizielle Verbot,
Vereine und Verbände der Hansestadt Lübeck ansprechen zu dürfen,
und das, obwohl der Senat meine Vorschläge mir gegenüber für gut
befunden hatte. Ich weiß nicht, wer schon zu Anfang Angst hatte,
dass ich ihm die Show stehlen würde, aber in dieser Hinsicht
sollte ich noch viel negativere Erfahrungen machen. Vorerst war
die Lawine jedoch nicht mehr aufzuhalten. Bereits Anfang Dezember
gelang es mir, ein namhaftes Unternehmen der Stadt zu gewinnen,
das das besagte Unterfangen finanziell unterstützte. Im gleichen
Zeitraum erschien ebenfalls der erste Artikel über die „Passat“,
im Verbund mit meiner Person, in den Lübecker Nachrichten.
Am 19.12., welch Überraschung und Weihnachtsgeschenk zugleich,
hielt ich bereits ein Dank- und Referenzschreiben der
Ministerpräsidentin des Landes, Heide Simonis, in der Hand.
Da hatten also mein offizielles Rundschreiben an die
Ministerpräsidentin und meine umfangreichen Telefonate mit
der Staatskanzlei doch etwas bewirkt. Kurz zuvor sah es nämlich
noch gar nicht danach aus. In eben so einem Telefongespräch
hatte ich nämlich zu erfahren bekommen, dass über mich
umfangreiche Auskünfte eingeholt worden seien. Ich gehe im
Nachhinein davon aus, dass man sich mit dem Rathaus in Bad
Schwartau in Verbindung setzte....
Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)