Aaaber: ...
Das sehnsüchtige Äffchen II.
... Der Leierkastenmann, der Dank des Äffchens zu Gut, Geld und Ansehen gekommen war,
ging auf Reisen und überließ das Hauswesen seinem Gesinde. Jedoch - er fand keine rechte Freude.
Von Monat zu Monat dachte er immer öfter und intensiver an das kleine Affenmädchen,
das für ihn getanzt und ihn mit ihren vertrauensvollen Blicken beschenkt hatte.
Eine große Sehnsucht nach diesen großen lieben Augen, dem warmen glänzenden Fell und dem leisen
Geschnatter des Äffchens erfasste ihn. - Die Dienerschaft staunte nicht wenig, als ihr Herr auf einem
total erschöpften Pferde angallopiert kam, ins Haus stürmte und überall nach Amour suchte.
Er fand sie im Inneren des Leierkastens, fast verhungert, zerschunden, verschmutzt und am ganzen Leibe zitternd.
Sie schlug ihre wunderschönen Augen auf, sah ihn an und streckte mit letzter Kraft ihre Ärmchen nach ihm aus.
Als er sie behutsam vom Kasten losband und in seine Arme nahm, sah er, dass der verrostete Schlüssel noch in ihr steckte.
Ganz vorsichtig befreite er Amour vom Tanzschlüssel und küsste ihr blutendes Herz, das nun von Minute zu Minute genaß.
Amour wurde wieder gesund und Dank der liebevollsten Pflege so schön und fröhlich wie ehemals.
...
Und wenn sie nicht gestorben sind, so dreht sich Amour noch immer tanzend zur Musik ihres Leierkastenmannes,
sitzt auf seiner Schulter, schnattert ihm leise ins Ohr und küsst sein lachendes Gesicht.
© Insu