Ebbes Asyl

Insulaire · Registrierter Benutzer Ehemaliges Mitglied Beiträge: 1

Früher brachte mir der Fasching immer viel Freude.
Schon als Kind durfte ich mit von meiner Mutter selbstgeschneiderten,
ganz besonders ausgefallenen schönen Kostümen prahlen,
wobei ich Katzen und Prinzen am liebsten darstellte.

Später durchtanzte ich im Fasching fast jede Nacht.
1972 wurde ich in einem Münchner Tanzlokal angesprochen, ob ich nicht einer
Prinzengarde beitreten möge. Freilich mochte ich, war 1972/73 Gardemädchen
und ein Jahr später Gardeleutnant, durfte allen voran den "Ton angeben".
Mein ulkigstes Erlebnis fand im Münchner "Ball-der-einsamen-Herzen" statt,
in dem wir jede Nacht auftraten. Dort gab es einen immer extrem glattgebohnerten
Tanzboden, auf dem wir Mädchen mit unseren glatten Ledersohlen-Stiefeln kaum
Halt fanden.
Ich allen voran marschiert, erstes Bein hoooch ... Bevor dieses wieder nach unten
fand, flutschrutsch, knallte ich mit meinem Po-dex voll auf das Parkett.
Natürlich stand ich schnellstens wieder auf, trotz der Schmerzen lächelnd und lachend
und tanzte weiter, als wäre nichts geschehen ...
Am Tag darauf das selbe an selber Stelle wieder!
Am 3. Tag wurde ich auf die Seite gerufen mit der eindringlichen Bitte ..., na was wohl?:;
... das doch bitte täglich genau so zu wiederholen; - die Leute hätten
sooo viel Spaß dabei.
Dieser Bitte bin ich NICHT nachgekommen. Es tat einfach zu weh.

In den kommenden Jahren machte es mir viel Spaß, Faschingsfeiereinladungen
abzusagen, um zu späterer Stunde total unkenntlich verkleidet zu erscheinen
und stumm Freunde oder Bekannte zum Tanzen aufzufordern und Unsinn mit
ihnen zu machen. Ist mir auch immer wieder mal wunderbar gelungen.

Doch heute? Nein, Faschingstanz und Faschingstreiben reizt mich nicht mehr,
überhaupt nicht mehr.
Nur Umzüge sehe ich mir gerne an.