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Karona

Administrator

Beiträge: 28489


New PostErstellt: 03.09.13, 16:44     Betreff: Re: Eisenhüttenstadt - Die einmalige Geschichte einer Stadt



Eisenhüttenstadt 
nach der Wende, geht es mit der 
Stadt nun zu Ende? 

Die Frage stellt sich leider und nicht nur mir, 
wenn man die Entwicklung stetig verfolgt hat.
Dass ich das nicht aus den Fingern sauge, 
möchte ich gerne belegen.

1988 hatte Eisenhüttenstadt ca. 53000 Einwohner
2011 waren es noch etwa 30000. Inzwischen 
werden es noch weniger sein. Grund dafür ist
vor allem das Fehlen von Arbeitsplätzen.
Das EKO, ohne die anderen Kombinatsbetriebe,
hatte damals um die 9000 Beschäftigte. Heute 
sind es noch 2400. Die Zahlen habe ich nicht 
erfunden, denn sie sind aus Internetquellen 
und dürften authentisch sein. 

4500 Wohnungen fielen dem Abriss bereits zum 
Opfer und es werden wahrscheinlich noch mehr
werden. Ein ganzer Wohnbezirk wurde u.a., platt 
saniert. 

*

Das EKO wurde 2002 von Arcelor übernommen. 
Dieser Luxemburger Stahlkonzern, bis dahin 
der zweitgrößte, wurde 2007 durch eine 
feindliche Übernahme von dem Inder Mittal 
geschluckt. Lakshimi Niwas Mittal ist nun 
der Konzernchef des größten Stahlkonzerns 
und unter dem Namen "Arcelor Mittal" in 
ca. 60 Ländern präsent.

Es würde mich nicht wundern, wenn dieser 
Vorstandsvorsitzende noch nie etwas von der 
Wende und dem damit verbunden Sterben 
ostdeutscher Betriebe und Städte, ja ganzer 
Regionen, gehört hat. Es zählt der Profit und 
der u.a., auch in Hamburg und Bremen, 
weiteren deutschen Standorten des Konzerns  


Wie das Sterben in der Praxis aussieht versuche 
ich nun mit leider nur wenigen Fotos zu belegen. 

Diese gähnende Leere in den Straßen ist kein Zufall, 
sondern gang und gebe und das für alle Straßen der 
Stadt. Es geht fast gespenstisch zu. Es kommt aber 
noch um ein vieles schlimmer.

 




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