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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Autor |
Beitrag |
croissant
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 27.07.10, 23:55 Betreff: Re: Menschen |
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ha, das erinnert mich daran, als ich ein kleiner Junge war noch in den mageren Jahren der Nachkriegszeit. Meine Mutter war Schneiderin und verdiente sich durch Nähen so viel dazu, dass sie mich, meine Schwester und ihre eigenen Geschwister mit durchschleppen konnte. Die Kundinnen saßen dann oft in dem durch Wäscheleinen über die Betttücher gehängt wurden, abgetrennten Teil des Zimmers*, in dem genäht wurde und warteten auf die Anprobe. In der Wartezeit durfte ich dann die Kundinen mit vorhandenen Stoffen drapieren, was oft großen Spass und Erheiterung brachte. Ich hab dann aber doch lieber dem Lagerfeld machen lassen. Wer weiß!
Übrigens besteht ein Teil meines Erbes von meiner Mutter noch in Stoffen, die, wartet man lange genug, wieder in Mode kommen sollten, sowie ein Schubladenschränkchen in dem noch so ein paar Hundert Röllchen Nähseide in allen Farben (Gütermann natürlich) vorhanden sind.
Wem ich was nähen soll, bitte melden!
* in dem zerbombten Saarbrücken gab es wegen Wohnungsnot oft pro Familie nur ein Zimmer, das entsprechend mit den Laken so abgeteilt wurde. Klo im Garten. Opa hob ne Grube aus, Häuschen drauf, Nagel und Zeitungspapier. Baden? hä hä hä, nix da. Waschen in der Schüssel und Samstag in der großen Zinkwaschbütte nach Rangordnung. Das besserte sich erst nach und nach durch Wiederaufbau. Erst 1953 konnten wir eine Neubauwohnung in einer Siedlung beziehen.
[editiert: 28.07.10, 00:51 von croissant]
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