Keine Sorge -
wir vergessen Meißen nicht.
Das steht ganz am Schluß auf unserem Programm.
Heute wollen wir ja bis Dresden kommen.
Doch zuvor fahren wir zu unserem abgestellten Auto und packen dort unsere Schmutzwäsche in den Kofferraum.
Jedes Kilo weniger an Gepäck ist uns willkommen!
Unser Auto steht ja in Meißen bei der Fa. Corso.
Ich weiß noch,
wir müssen die Straße ortsauswärts sehr weit hinausfahren
und dann links in eine Straße.
So machen wir das.
Denkste.
Männe will abbiegen - ich nicht.
Männe will schon wieder abbiegen - ich nicht.
Männe will abbiegen - ich gebe nach -
und das Verhängnis beginnt....
Am Anfang der Straße ist alles ok.
Sie steigt an - das ist auch ok.
Weil die Fa. Corso liegt am Rande der Weinberge.
Nun macht sie eine Kurve -
das war bei der Anfahrt nicht so!
Ich bin mir sicher!
Männe bestimmt...
Es steigt steiler an...
Rechts sehe ich einen Trampelpfad mit dem gesuchten Straßennamen...
Aber bei uns war es eine Straße - wir fuhren ja mit dem Auto durch.
Also weiter bergan.
Eine starke Linkskurve - die hatten wir nie -
Es steigt an - steil
Ich habe nur noch 3 Gänge, dann müsste ich absteigen....
Es steigt
und steigt
und steigt
Keine Abzweigung - nichts -
Ich komme oben an ohne abzusteigen.
Wir sind in einem vollkommen fremden aber bewohnten Gebiet.
Total durchgeschwitzt wegen der Hitze -
Kein Mensch unterwegs - klar bei der Hitze -
Was sagt das Navi auf dem Handy?
Es sagt wir müssen runter und den Pfad nehmen...
Blödes Navi - der Pfad ist es doch nicht...
Ein Linienbus kommt und eine einzelne Frau steigt aus.
Wir fragen sie nach dem Weg....
Sie sagt uns:
" Ihr müsst wieder runter, bis zu dem Pfad mit dem Straßennamen, den müsst ihr nehmen, der führt euch zu einer Straße, dort fragt ihr wieder, weil dann wird es kompliziert."
Wir bedanken uns.
Also machen wir das so.
Jedenfalls nach einer kurzen Trinkpause im Schatten der Haltestelle.
Wir fahren runter bis zum Pfad und biegen in den ein.
Es ist wirklich nur ein Trampelpfad.
Männe will den nicht nehmen.
Ich fahr vorneweg bis er eine scharfe Kurve macht,
dann muss ich absteigen und schieben.
Es ist so steil, daß ich bei jedem zweiten Schritt meine Schienbeine zum Abbremsen brauche. Sonst würde mein Fahrrad glatt rückwärts den Berg runter fahren.
Die Gepäck-Kilos ziehen auch rückwärts....
Oben angekommen -
erstmal verschnaufen und Schweiß abwischen.
Es gibt mehrere Sträßchen.
Keine mit dem gesuchten Namen.
Wir suchen kreuz und quer, weil kein Mensch ist ja bei dieser Hitze unterwegs.... nichts ....
Wo uns das Navi hinführen will, wollen wir eigentlich nicht hin... das hieße an anderer Stelle wieder abwärts - Trampelpfad.
Ein schwarzer SUV kommt und wir halten ihn an und fragen den Fahrer nach dem Weg. Der sagt uns auch, daß wir den anderen Trampelpfad nehmen müssen - durch die Weinberge wieder runter - und der mündet dann in unsere gesuchte Straße. Er ist sich ganz sicher.
Wir bedanken uns und machen uns sehr kritisch auf den Weg.
Es geht so steil abwärts auf Erde und einzelnen Steinen,
das traue ich meiner Fahrradbremse nicht zu.
Ich steige ab und schiebe.
Männe auch.
Es ist einfach zu gefährlich.
Diesmal mus sich die Waden zu Hilfe nehmen beim Bremsen.
Meine Arme alleine können das Fahrrad nicht halten.
Und tatsächlich -
nach einigen gefährlichen und anstrengenden Minuten erblicken wir die Fa. Corso.
Die letzten paar Meter können wir nun wieder fahren.
Unser Auto steht auch da.
Aufatmen.
Umpacken.
Toilettenbesuch.
Erfrischen.
Mir tun die Schienbeine weh, die Waden und die Schultern.
Männe geht es etwas besser.
Wir haben noch 34 km vor uns...
Also nichts wie weiter...
( wir sind 1 Straße zu früh abgebogen )
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Sorg Du täglich für ein wenig Sonne!
Das Leben übernimmt die Sorge für den Schatten!