Um 1400, auf dem Höhepunkt der städtischen Entwicklung, wurde ein neues Rathaus geplant.
Dieses Alte Rathaus wurde 1405–1410 als gotischer Saalgeschossbau erbaut.
Ort und Gestalt des Gebäudes waren eine Demonstration städtischen Selbstbewusstseins gegenüber der Autorität des Erzbischofs.
Es dominierte nun mehr als der Dom und das erzbischöfliche Palatium
den etwa hundert Jahre zuvor fertiggestellten Marktplatz.
Seine Hallen waren ein paar Spannen länger und breiter als die große Halle im Erdgeschoss des Palatiums.
Nach dessen Vorbild setzte man sogar die Eingänge – an die Enden, statt dem Platz zugewandt.
Die Zinnen waren nicht dekorativ abgewandelt, auch wenn die vier
erkerartige Ecktürmchen keine wehrhaften Dimensionen hatten.
Andererseits wurden die Wände mit Skulpturen zwischen den Fenstern geschmückt.
Seit der Bauzeit zieren die Figuren des Kaisers und der
sieben Kurfürsten die Marktplatzseite, Darstellungen von Propheten und
des Hl. Petrus die Ost- und die Westseit
1545 bis 1550 entstand am westlichen Teil der Nordwand, nur durch einen
schmalen Durchgang von der Magdalenenkapelle des Palatiums getrennt, ein
dreigeschossiger Anbau.
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