Die Arbeiter, die 1950 die ersten Kiefern fällten
und Werk und Stadt de facto aus dem Boden stampften,
betrachten es auch heute noch als ihr Lebenswerk. Sie
fühlen sich teilweise ihrer Identität beraubt. Viele
aus den Anfangsjahren sind meines Wissens jedoch schon
verstorben. Sie waren vielleicht am Hochofen oder an der
Masselgießmaschine tätig und das war eine Arbeit mit
vollem Verschleiß.
Werk und Stadt wuchsen sehr zügig und parallel
zueinander. Von den teils unsäglichen Bedingungen
auf den Baustellen spricht jedoch kaum noch jemand.
Auch nicht von der Lebensqualität in den eilig
zusammengezimmerten Barackenlagern. Nur die „Wilde Sau“,
die berüchtigste Kneipe in der ganzen Region, ist bis
heute unvergessen. Dort sollen vor allem die Zimmerleute
manche Schlachten, vor allem mit den Einheimischen,
geschlagen haben. Schwerverletzte waren wohl, nach so
manchem Zechgelage, nichts Ungewöhnliches. Dass die
Bauleute, zum großen Teil erst ein paar Jahre vorher aus
dem Krieg gekommen, nicht gerade zimperlich waren, sollte
dabei auf der Hand liegen.