Doch woher kommt der Brauch des Krippen aufstellens?
Geschichte
Als Begründer der sinnfälligen Darstellung des Weihnachtsgeschehens gilt der hl. Franz von Assisi, der 1223 in Greccio anstelle einer Predigt mit lebenden Tieren und Menschen das
Weihnachtsgeschehen nachstellte. Damit steht möglicherweise das in
Frauenklöstern des 13. und 14. Jahrhunderts verbreitete Christkindlwiegen in Verbindung. Die Verehrung des heiligen Ortes in Bethlehem geht jedoch deutlich weiter zurück. Schon die Kirchenväter Hieronymus und Justinus wie auch der Kirchenschriftsteller Origenes erwähnen eine Höhle an der Stelle in Bethlehem, über der dann die hl. Helena die Geburtskirche errichten ließ.
Zwar ist im Weihnachtsevangelium
nicht von der Armut der Heiligen Familie zu lesen, doch die
Bibelstelle, nach der das Kind an einen Platz gelegt wurde, der sonst
für das Futter der Tiere vorgesehen ist, wurde dementsprechend
interpretiert. So mutmaßte man, dass Jesus nicht eines gehobenen
Standes, sondern einer aus dem einfachen Volk war. Dementsprechend
realitätsnah waren bereits spätmittelalterliche figürliche Darstellungen
von der Geburt Christi, so zu sehen in der spätromanischen Burgkapelle Hocheppan bei Bozen um 1200. Eine möglicherweise kontinuierliche Weiterentwicklung bis hin zur heute bekannten Weihnachtskrippe wurde durch die Reformation unterbrochen. Bestärkt durch das Konzil von Trient (1545–1563) versuchten die Orden der Jesuiten, Serviten und Franziskaner, die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben. Vor allem Weihnachten sowie die Passion
zu Ostern wurden solchermaßen nähergebracht. Kästchen mit biblischen
Darstellungen wurden in Kirchen aufgestellt und wurden auch in adligen
Kreisen bald populär.
Die 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtsdarstellung gilt
heute allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. Nach
dem Vorbild der 1607 in München aufgestellten Krippe errichtete man etwa 1608 in Innsbruck und 1609 in Hall eine solche. Seit dem Jahr 1615 ist eine Weihnachtskrippe im Benediktinerinnenkloster Nonnberg in Salzburg belegt.
Barocke Krippe in Gutenzell (Oberschwaben, 1704) Zu den berühmtesten Krippen zählen bis heute die neapolitanischen
Krippen, deren charakterstarke Köpfe an die Masken der italienischen Commedia dell’arte
erinnern. Die Szene der Geburt Christi wird dort oft in äußerst
aufwendige und detailreiche Straßen- und Marktszenen eingebettet, so
dass die Darstellung der Geburt oft nur noch Nebensache scheint. Im
Barock wurden auch in Österreich und Süddeutschland (Bayern, Schwaben,
Allgäu) viele Krippen nach neapolitanischem Vorbild geschaffen.
Unter Kaiserin Maria Teresia und Joseph II.
wurden Weihnachtskrippen durch mehrere Verbote aus den öffentlichen
Gebäuden, also vor allem aus den Kirchen, verbannt. Ein ähnliches Verbot
erließ Erzbischof Hiernoymus Franz Josef von Colloredo-Mannsfeld am 22. November 1784 für das Fürstbistum Salzburg.
Dadurch erhielten die Weihnachtskrippen Einzug in den privaten Bereich.
Dies blieb, auch nachdem die Verbote aufgehoben wurden.
Bevor im 19. Jahrhundert der Chridtbaum, allgemeine Verbreitung fand, stand die Krippe im Mittelpunkt der
katholischen Weihnachtsfeier. Im evangelischen Deutschland wurde die
Weihnachtskrippe besonders durch das Wirken von Gustav Jahn verbreitet, der Krippenfiguren durch die Insassen der Züllchower Antsalten
herstellen ließ. Durch die Ende des 19. Jahrhunderts beginnende
serielle Herstellung von Krippenfiguren aus verhältnismäßig preiswerten
Materialien wie Terrakotta und Papiermaché
kamen auch weniger wohlhabende Privatpersonen in die Lage, sich eine
Krippe für ihre Wohnung anschaffen zu können, für ärmere
Kirchengemeinden waren diese Figuren, entsprechend größer ausgeführt,
ebenfalls erschwinglich.
Krippen sind bis heute fester Bestandteil des kirchlichen und
häuslichen Weihnachtsschmucks und werden in allen erdenklichen
künstlerischen Stilen und Materialien gefertig
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Sorg Du täglich für ein wenig Sonne!
Das Leben übernimmt die Sorge für den Schatten!