Magieschule - Lenk

Incantator · Administrator Beiträge: 7055

Hier ist mal meine kleine Anleitung zum Schildbau. Eins noch vorweg: Die Fotos sind meist abends bei künstlicher Beleuchtung und nur mit dem Handy aufgenommen. Deswegen ist die Qualität auch nicht besonders gut. Auch kann der Aufbau der Seite eine Weile dauern.

Aus dem Baumarkt hatte ich mir eine runde Tischplatte (Durchmesser 60 cm) sowie eine Leiste für den Griff besorgt. Nun galt es erst einmal, die Mitte zu bestimmen, dort das Handloch auszusägen und die Leiste zu kürzen und ein wenig in Form zu bringen.

Als nächstes habe ich zuerst die Rückseite mit Leinenstoff bespannt und das Griffholz mit Leder umwickelt. Wichtig sind auch die beiden Lederschlaufen an den Seiten. Durch sie wird später ein Gurt gezogen, damit man das Teil auf dem Rücken tragen kann. Den ganzen Tag einen Schild in der Hand zu halten dürfte zum einen unbequem und zum anderen beim Met trinken ziemlich hinderlich sein. *g*

Nun kommt eine Sache, die definitiv nicht authentisch ist. Ich habe den Griff mit vier Holzschrauben, die ich versenkt habe, befestigt. Man möge mir dies verzeihen, aber ich will mit dem Ding kämpfen und dabei soll er mir nicht um die Ohren fliegen. *g* Für das zu spachteln der Löcher habe ich mir die Sägespäne aufgehoben, diese mit Leim vermischt, danach die Löcher aufgefüllt und nach dem Trocknen abgeschliffen.

Nachdem dies geschehen ist habe ich die Rückseite noch einmal kräftig mit "Ponal" eingestrichen. Sie wird dann extrem hart und dadurch sehr haltbar. Es geht natürlich auch jeder andere Holzleim, nur sollte man unbedingt darauf achten, dass "wasserfest" drauf steht. Es gibt nämlich auch wasserlöslichen "Ponal" und es macht bestimmt keinen guten Eindruck, wenn das Teil längere Zeit im feuchten Gras liegt und sich danach in seine Bestandteile auflöst. *g*

Nun kommt die Vorderseite an die Reihe. Diese wird zwei Mal mit Leinenstoff bespannt. Danach werden Leinenstreifen außen herum geklebt und das Ganze wird wieder mit "Ponal" eingestrichen. Hier kann man den Rand ruhig zwei Mal oder sogar noch öfter einstreichen.

Wenn alles trocken ist kann man das Muster mit Bleistift vorzeichnen. Ich habe dabei bewusst ein sehr einfaches Muster gewählt, weil man es ohne Probleme von Zeit zu Zeit mal wieder etwas ausbessern kann.

Nun kommt Farbe ins Spiel.

Na ja, sieht doch schon ganz gut aus.

Nun wird der Buckel mit den handgeschmiedeten Nägeln festgenagelt. Auch der Griff bekommt zwei Nägel. ACHTUNG! Die Nägel müssen so lang sein, dass sie auf der Rückseite des Buckels um 90° abgewinkelt werden können. Sind sie zu kurz und können nicht "krumm geschlagen" werden wird der Buckel nach einigen Treffern mit dem Schwert oder der Axt locker und fällt schließlich ab. Beim "krumm schlagen" sollte noch darauf geachtet werden, dass immer jeweils die gegenüber liegenden Nägel bearbeitet werden. So wird der Buckel richtig fest.

Danach habe ich noch kleine Leinenreste aufgeklebt und mit Farbe überstrichen. So kann man sich an den Nägeln wenigstens nicht mehr verletzen.

So, nun ist der Rundschild soweit fertig. Eventuell bekommt er, wenn es wärmer wird, noch einen Rand aus Rohhaut. Dadurch wird er noch wesentlich stabiler. Rohhaut bekommt, wenn sie ausgetrocknet ist, auch bei einem direkten Treffer mit dem Schwert oder der Axt kaum einen Kratzer! Diese "Matscherei" habe ich mir jetzt aber erst einmal erspart. Das ist mehr etwas für den Balkon oder den Garten, also für draußen. Außerdem werde ich den Buckel innen noch etwas auspolstern. Man weiß ja nie. *g*

Liebe Grüße

Incantator

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