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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Insulaire
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Ort: Ile de Ré
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Erstellt: 16.09.09, 13:11 Betreff: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Die wunderschönen Märchen aus der Serie Der Nackte Bär von Fjodor Ursus (LEIDER ist die Seite im Internet nicht mehr aufzufinden ), verleiteten mich, über diesen nackten Bären ebenfalls ein paar Zeilen zu verfassen.
Meine Textchen sind dem Erfinder des Nackten Bären bekannt. Er freute sich und erlaubte mir, auch dazu zu schreiben.
~~~~~~~~~
[editiert: 08.10.21, 15:29 von Insulaire]
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Insulaire
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Ort: Ile de Ré
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Erstellt: 16.09.09, 13:14 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Im Wald lebt ein Bär, der ist nackig. Und wenn ich ihn seh, ja, dann lach ick ihn aus. Er wird böse, bedeckt seine Blöße und brummelt "die Insu is' affig".
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Insulaire
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Erstellt: 16.09.09, 13:16 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Ein nackter Bär, ganz haarlos, bloß, saß frierend dort im Märchenschloss und dachte hin und dachte her, wie schön es wohl als Wuschel-Bär mit Haaren wär. Da kamen Fuchs, Laus, Wolf und Schaf, ganz leis und brav, als weinend er und ohne Schlaf sich unter'm Vollmond wälzt, sich sehnend voller Schmerz nach einem Nerz. Die vier Besucher dieser Nacht, die hatten so bei sich gedacht: "'S-wär doch gelacht, könnt man dem nackten Bär'n nicht helfen. Da fragen wir doch mal die Elfen zur Geisterstund um Zwölfen." Die Elfen meinten: "Los, - rasieren! Ihr müsst Euch wirklich nicht genieren, ihr Vieren. Aus euren molligwarmen Wollen, den tollen, flauschigvollen, wird flugs ein Bärenfell gestrickt!" Und, wie verrückt, - es glückt! Der nackte Bär, - er ist entzückt!
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Insulaire
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Ort: Ile de Ré
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Erstellt: 16.09.09, 13:25 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Das Baumvölkchen
Im tiefsten Teil des Märchenwaldes, den früher kaum jemand kannte und je betrat, steht ein uralter Baum. Er streckt seine Äste und Zweige so hoch in den Himmel, dass man von dort nichts anderes als Sonne, Wolken und dichtestes Laubwerk erblicken kann.
Ganz dort oben lebt ein kleines Völkchen, zarte Elfen ohne Flügel, die sich mit Hilfe langgliedriger Arme und Fingerchen anmutig und wie schwebend von Ast zu Ast bewegen. Sie ernähren sich von den saftigen Früchten und Blättern des Baumes, die jahrein, jahraus fleißig gedeihen. Doch ihre Körper und Seelen brauchen zum Leben noch Wichtigeres. Dies sind die Märchen und Geschichten, die der große alte Baum träumt und die sie jede Nacht in sich aufnehmen und sich tagsüber wispernd wiedererzählen. Niemals hatte eines dieser Wesen den Erdboden erblickt, und keiner der anderen Bewohner des Märchenwaldes hatte je eins der Elfchen gesehen.
Eines schönen Tages begann der Baum zu zucken und zu ruckeln; er wackelte und erbebte, erst leicht, doch dann immer mehr und immer stärker. Was war passiert? Der Nackte Bär hatte sich von einem wütenden Bienenvolk beim Honigplündern ertappen lassen und sich auf seiner kopflosen Flucht in den vergessenen Teil des Märchenwaldes verirrt.
Da rieb er sich nun am Stamm des Baumriesen seinen von zahlreihen Bienenstichen juckenden Bärenrücken. Immer fester und fester kratzte er sich an der harten Baumrinde, so gewaltig, dass sich ein paar Elfchen nicht mehr halten konnten und eines nach dem anderen herunterpurzelte. Ihre großen glänzenden Augen vor Schreck weit aufgerissen, saßen sie dann um den Nackten Bären und bestaunten ihn; hatten sie doch niemals zuvor solch ein gewaltiges Lebewesen gesehen.
Der Nackte Bär jedoch erschrak noch viel mehr und rannte zurück, woher er gekommen war. Doch er hinterließ dabei eine so breite Spur im Dickicht, dass nach und nach immer mehr Tiere, ja sogar die Zwerge und alle anderen Märchenwesen den Weg in den vergessenen Wald und zum Riesenbaum fanden.
Dort hat sich in der letzten Zeit einiges verändert. Die herabgefallenen Elfen waren ihren Baum wieder hinaufgeklettert und hatten all ihren Gefährten vom Leben unterhalb ihrer bisherigen Welt berichtet. Seitdem steigen täglich ein paar der großäugigen Elfchen hinab zu den anderen Waldbewohnern und erzählen von den Träumen des alten Baumes.
Und der aufmerksamste Zuhörer? Na, das ist natürlich der Nackte Bär.
© Insu
[editiert: 16.09.09, 14:04 von Insulaire]
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eisundheis
Ehemaliges Mitglied
Ort: Oberbayern
Mein Lieblings-Zitat: Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte.
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Insulaire
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Erstellt: 16.09.09, 14:00 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Großes liches Dankeschön, EisHeiss.
(Die eigene HP des Märchenerzählers gibt es leider nicht mehr.)
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Insulaire
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Erstellt: 17.09.09, 00:27 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Im Wald lebt ein Bär, der is nackich. Wenn ich den erwisch, ja, den pack ich und kitzel ihn kräftich. Dann kichert er heftich und brummelt: "Die Insu, die schafft mich!"
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Insulaire
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Erstellt: 17.09.09, 00:29 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Das goldene Fell
Es geschah an einem wunderschönen sonnigen Sonntagnachmittag im September, als der Nackte Bär durch den Märchenwald schlenderte, dass er so bei sich dachte: "Weshalb trotte ich immer nur alleine durch mein ganzes Leben, statt wie all die anderen Tiere des Waldes, ja, des gesamten Märchenlandes, mir eine liebevolle Gefährtin zu suchen? Mit ihr könnte ich alles teilen, meine Freude, meinen Honig, die süße Luft, die ich atme, und auch meinen Kummer, wenn ich wie so oft zu viel gefressen habe und mein armer Magen mich schmerzt." Also versteckte sich der Nackte Bär hinter einem dicken alten Baum und beobachtete heimlich alle Bärenmädchen, die noch nicht verheiratet waren. Alsbald gefiel ihm eine kleine mollige Bärin ganz besonders gut, die sich von allen anderen unterschied, da ihr Fell in der Sonne wie goldener Honig glänzte. Er überlegte nicht lange und stürzte laut brummend und angesichts der vor ihm liegenden Gemeinsamkeiten voller Ungestüm auf das Bärenmädchen zu, warf sich vor ihr auf die Erde, sodass der ganze Waldboden erbebte, und bat sie sabbernd um ihre Tatze. Jedoch die kleine Bärin erschrak darüber fürchterlich. Sie machte einen Satz nach oben und, hopps, hing sie einen ganzen Meter hoch an einem Baumstamm. Der Nackte Bär aber wusste sich sofort zu helfen, eilte zum nächsten Bienenstock und lockte die honiggoldene Bärin mit den allersüßesten Bienenwaben des Märchenwaldes in seine Arme. Was er dabei aber nicht bedachte, - Haare war er nun absolut nicht gewohnt. Das Fell der Auserwählten kribbelte und kitzelte ihn so stark in seiner Nase, dass er jedes Mal, wenn er ihr nahe kam, ganz fürchterlich niesen musste. Und bei jedem trompetenlauten Ha-a-a-tschi! sprang die süße Bärin von Panik erfasst wieder hinauf auf ihren Baum. So ging es lange Zeit. Honig suchen, Bärfrau locken, die ersten Liebesschnupper, niesen, der Sprung auf den Baum ... Bis, ja, bis der Nackte Bär aufgab. Traurig, mit hängenden Schultern tappte er zurück in das Dickicht des Waldes. Nur noch einen allerletzten Blick warf er zurück auf das honigfarbene Traumwesen, das dort auf der Lichtung mit schreckgeweiteten Augen an einem Baumstamm hing. Und voller Wehmut streift der Nackte Bär weiterhin einsam und alleine durch die Wälder des Märchenwaldes.
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Insulaire
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Erstellt: 17.09.09, 12:50 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Bär Knut aus Berlin wollt zum Schwofen, doch hat sich im Dunkeln verloofen. Da kam Nackter Bär als Retter daher ... Nun tanzen sie Tango im Zoo-chen.
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Insulaire
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Erstellt: 17.09.09, 13:00 Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen
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Der Nackte Bär in Berlin
Tief im Märchenwald, auf einer dunkelblauen Wolke, schlief laut schnarchend ... der Nackte Bär. Nachdem er einer der Märchenhexen ihr schwarzes Lieblingswildschwein gemoppst, ihren Melonengarten geplündert und alles zusammen mit großem Appetit verzehrt hatte, lag er satt und schwer im Tiefschlaf und bemerkte nicht, dass er immer tiefer und tiefer in seiner Märchenbettwolke versank. - Und da, auf einmal, - schwupp, rutschte er hindurch und fiel ... hinunter auf die Erde. Rumms. Da lag er nun. Mitten in Berlin. Nachts. Benommen öffnete er seine schwarzen runden Bärenaugen. Lichter. Ein Lichtermeer rings um ihn herum. Was stand da auf einem alten verrosteten Schild?: 'Kudamm'. "Kuh?-Damm?", dachte der Nackte Bär, "mm-jamm, sicher gibt es hier Gutes zu futtern". Tja, - ein Fresstempel neben dem anderen, jeder getaucht in flackernd blaue, rote, gelbe Neonbuchstaben. Doch, ohje, alle Türen so eng, dass der dicke Nackte Bär nirgends hindurchpasste. Also wanderte er weiter, - und weiter. Auf seinem Weg durch Berlin sah er viele Bären, verkleidete Bären, "phhhh", - na, aber das sah doch jeder Blinde! Er schnappte die Worte "Fasenach" auf, "Fasching", "Karneval"; - sie sagten ihm nichts. So kam der Nackte Bär auch zum Finanzamt nach Zehlendorf - und staunte nicht schlecht, dort eine dicke alte nackte Bärin zu finden, die ihn sogleich weiterschickte zum Spandauer Damm und meinte, dort würde er einen Gleichgesinnten finden. Dem Nackten Bären schmerzten die Tatzen, - doch er tappte folgsam kreuz und quer durch Berlin, als ihn der Spandauer weiterschickte zu den nackten Bären am Stadtbad, diese ihn nach Frohnau verwiesen und der große Nacktbär, der dort auf einer riesigen Kugel thronte, ihm den Rat gab, doch einmal im Zoo zu versuchen, dort Freunde und etwas Fressbares zu finden. Als der Nackte Bär müde und mit wunden Nacktbärenpfoten im Zoo ankam, erschrak er fürchterlich. Eisbären in allen Größen, Braunbären, Schwarzbären, Koalabären ..., alle dicht bewachsen, dick befellt. Oh-nein, - mit ihnen wollte er nicht fressen, nicht spielen, nicht träumen - und schon gar nicht in ihren eng bemessenen Käfigen leben. Traurig schleppte sich der Nackte Bär hinfort, weiter und weiter. Bald sah er einen hohen, hohen Turm. 'Fernsehturm Berlin' stand da auf einem gelben Schild. "Dort hinauf werde ich steigen", dachte der Nackte Bär, " und von oben versuchen, wieder auf meine geliebte blaue Wolke und ins Märchenland zu gelangen". Er erzwang sich einen Weg ins Innere des Turmes, betrat eine enge Kapsel, drückte dort auf einen Knopf "nach oben", sauste in Windeseile in die Höhe - und stand bald darauf auf einer Plattform hoch über Berlin. Dort, auf einem Gitter, saß ... eine alte grüne Hexe. Sie kicherte und lachte so sehr, dass grüner heißer Schleim aus allen ihren Poren tropfte. "Hehehehe, hier finde ich Dich also, Nackter Bär. Ich mache Dir ein Geschenk! Duuu hast meine Hexenschwester mit deinem Schweine- und Melonenraub so sehr geärgert, dass mir vor Schadenfreude das Herz im Leibe schwoll. Dafür werde ich Dich, wenn Du es denn wünschst, wieder hinauf in Deinen Märchenwald bringen." Noch niemals zuvor war der Nackte Bär so froh gewesen, einer Hexe zu begegnen. Schnell willigte er ein, setzte sich hinter der Märchenhexe auf deren Besen, - und in Windeseile durchflogen sie die Berliner Luft, duchstießen alle menschlichen Gedanken, alle irdischen Wölkchen, und landeten in wenigen Minuten mitten im wunderschön geheimnisvollen, heimatlichen Märchenwald. Der Nackte Bär fühlte sich so überglücklich, dass er die grüne Hexe fest umpfotete und sie voller Dankbarkeit voll auf ihren zahn- und lippenlosen Mund küsste. "Iiiigitt", schrie die Hexe - und machte sich schleimigst aus dem Staube. Und der Nackte Bär schwor sich, nie, nie, nie mehr so viel auf einmal zu fressen, dass er wieder sooo schwer würde, durch sein kuschligblaues Wolkenbett zu plumpsen.
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