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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 22:55 Betreff: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Habe ein altes Buch zu Hause gefunden und ein bisschen darin rumgestöbert. Es muss von Mitte des 19. Jahrhunderts sein, denn die Erklärung der Elektrizität lässt für mich keinen anderen Schluß zu. Leider kann ich das Datum des Buches nicht nachvollziehen, denn der Einband ist weg.
Kapitel: Von der Natur-Lehre
Die Elektricität Was ist die Elektricität? Die Erscheinuung verschiedener Körper, nach welcher sie, wenn sie gerieben werden, andere leichte Körper anziehen und zurückstossen und ein Licht von sich geben. Anmerk. 1) Die Körper, an welchen diese Erscheinung durch das Reiben hervorgebracht werden kan, werden ursprünglich elektrische Körper genennet, dazu sonderlich das Glas, Schwefel, Pech, Siegellack, Bernstein, die Haare der Thiere, blaue seide und die Luft gehören. 2) Die eigentliche Ursach dieser Erscheinung wird von einigen Naturlehrern dem reinen Feuer, welches durch das Reiben aus den elektrisirten Körpern hervorgebracht und in Bewegung gesetzt werden, von anderen dem Uether, und von noch andern einer besondern elektrischen Materie zugeschrieben.
Was ist von der Elektricität insonderheit zu bemerken? 1) Die Hervorbringung oder Erregung der Elektricität geschieht durch das Reiben, daher eine gläserne Röhre oder Stück Bernstein, oder Lack, so mit einem wollenen Tuch gerieben worden, kleine Stückchen Papier, über die man diese Körper hält,, an sich ziehen, und wenn das Reiben der gläsernen Röhre lange genung fortgesetzt wird, so bemerket man an derselben im Dunkeln ein schwaches Licht. Eben vergleichen Licht siehet man, wenn man die Haare einer Katze, oder eines Pferdes, im Finstern mit der Hand nieder reibet.
usw...
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 23:00 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Was ist ein Magnet? Ein eisenhaltiger Stein, welcher das Eisen oder einen anderen Stein seiner Art an sich ziehet und sich bey einer freyen Bewegung von selbst so richtet, daß die Seite desselben beständig gegen Mitternacht gekehret ist. ....
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 23:06 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Welches ist der vornehmste Nutzen der Winde?
Sie reinigen die Luft, bewahren dieselbe vor der Fäulnis, vermindern ihre Hitze oder auch ihre Kälte, indem sie warme oder kalte Luft aus andern Gegenden herbeyführen, trocknen die Erde, machen sie feuchte, indem sie die Wolken und dadurch den Regen allenthalben vertheilen, zerstreuen den Blumenstaub, wodurch die Pflanzen und Bäume befruchtet werden, bewegen das Wasser daß es nicht faule, tragen die Schiffe über das Meer und treiben die Mühlen. ....
süße erklärung
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 23:10 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Was ist der Thau? .....
Anmerk. Der Honigtau besteht aus öligten Dünsten, welche von den Bäumen und Kräutern aufsteiben, aber bald wieder niederfallen. 2) Der Thau dient dazu, das Erdreich zu befeuchten und fruchtbar zu machen, sonderlich wenn es an Regen fehlet. Der Honigtau aber ist oft mit allerley Theilchen vermischt, die den Pflanzen und Thieren schädlich sind.
[editiert: 07.12.09, 23:11 von babs]
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 23:26 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Was ist ein Gewitter?
Eine dicke Wolke, in welcher sich helle Flammen entzünden, die einen starken Knall verursachen.
Was ist der vernehmste Nutzen der Gewitter?
Sie vermindern die Hitze der Luft und verbrennen die in derselben befindlichen öligten und schwefelichten Dünste, welche den lebendigen schädlich sind, aber indem sie im Regen niederfallen, die Fruchtbarkeit des Erdrechs befördern.
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 23:34 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Was sind die Feuerkugeln, fliegenden Drachen und Sternschnuppen?
Es sind öligte und harzige Dünste, welche sich in der höchsten Luft in einen schleimigten Klumpen sammlen, durch eine innere Bewegung entzünden, hierauf leuchtend niederfallen und in den wässrigen Dünsten der untern Luft verlöschen.
Anmerk. Es wird daher an solchen Orten, wo eine Sternschnuppe niedergefallen ist, ein zäher klebrichter, weißgelblicher oder bräunlicher Schleim gefunden. Die Feuerkugeln, welchen von den Sternschnuppen nur durch ihre Grösse und runde Figur unterschieden sind, pflegen einen langen feurigen Schweif nach sich zu ziehen, daher man sie auch fliegende Drachen nennet, in der untern Luft aber einem starken Knalle auseinander zu fahren. Die Feuerkugel, welche 1762. den 23 Julii des Abends um 10 Uhr in einem großen Theile von Teutschland gesehen wurde, war 19 teutsche Meilen hoch, da sie bey .... ..... bemerket wurde, sie leuchtete stärker als der Vollmond, zersprang bey Potsdam in einer Höhe von vier Meilen mit einem starken Knalle und hatte 3145 Rheinländische Fuß im Durchmesser.
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 07.12.09, 23:39 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Was sind die Irrlichter oder Irwische?
Es sind öligte und harzige Dünste, welche an sumpfigen Orten aus verfaulten Pflanzen und Thieren am Tage aufsteigen, des Nachts aber durch die Kälte in schleimige Klumpen verdicket werden, welche sich entzünden und durch jede Bewegung der Luft über der Erde herumgetrieben werden.
Anmerk. Die feurigen Dünste sammeln und entzünden sich oft in großen unterirdischen Höhen und verursachen dadurch theils die Erdbeben, wenn sie durch ihre ausdehnende Kraft die Oberfläche der Erde erschüttern, theils die feuerspeyenden Berge, wenn sie aus Bergen in Flammen hervorbrechen; dergleichen Berge sind der Vesuv in Italien und der Aetna in Sicilien.
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Karona
Administrator
Beiträge: 28489 Ort: Bad Schwartau
Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)
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Erstellt: 07.12.09, 23:46 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Eine tolle Idee das hier reinzustellen und uns derart wissenschaftlich aufzuklären, Babsi. Es kann sogar gelacht werden. Ein Copyright dürfte, nach über ca. 150 Jahren, nicht verletzt sein. Ich glaube 70 Jahre nach dem Tode sind da vorgegeben.
Karona
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babs
Vielschreiber
Beiträge: 51
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Erstellt: 08.12.09, 00:06 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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danke liebe karo,
vielen Dank für Deine lieben Worte.
da steht noch viel mehr drin, über alle Teile der Mathematik, Trigonometrie, Mechanik, Baukunst, Astronomie, Chronologie, von der Seele des Menschen, von der Naturlehre (hieraus obige Ausschnitte) und Logik. Es scheint ein Schulbuch oder sowas gewesen zu sein.
Sollte sich jemand für die Erklärung eines Abschnittes interessieren, kann er das ja posten (wenn sowas überhaupt interessiert).
Ansonsten kann ich ja, falls Interesse besteht, ab und zu mal was raussuchen und reinschreiben. Das Kapitel über Krankheiten und ihre Erstehung ist auch interessant.
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Insulaire
Registrierter Benutzer Ehemaliges Mitglied
Ort: Ile de Ré
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Erstellt: 08.12.09, 00:14 Betreff: Re: Wissen aus dem 19. Jahrhundert
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Also, mich interessiert es. Habe ALLES mit großem Interesse gelesen. - Super!
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